Was wir von uns oder über uns glauben …

Glaubenssätze sind unsere innersten Überzeugungen, die wir ‚ über uns und unsere Umwelt haben – sie sind für uns Gesetz und beeinflussen immer und überall unsere Entscheidungen und steuern unser Verhalten. Sie sind in unserem Unterbewusstsein tief verankert.

Wenn uns positive Glaubenssätze steuern – „Ich schaffe das“ oder „Ich bin gut“ – dann helfen sie uns und unterstützen unsere Vorhaben.

Wenn diese Glaubenssätze aber negativ sind – „Das schaffe ich eh nicht“ – dann beeinflussen uns diese innersten Überzeugungen so dermaßen, dass sie uns schaden, uns hemmen. Bei jedem neuen Vorhaben sitzt dieser negative Glaubenssatz auf unserer Schulter, flüstert uns ins Unterbewusstsein und lässt uns wissen, was Sache ist.,

Ein fiktives Beispiel, basierend auf Erfahrungen mit reellen Klient*innen: Ein junger Mensch, sehr clever und interessiert an der Welt, kommt zu mir, weil er Unterstützung braucht, einen guten nächsten Schritt in seinem Leben zu finden. Mein erster Schritt ist also, zusammen mit dem jungen Menschen vorhandene Ressourcen zu erarbeiten, die ihn zukünftig in seinem Leben gut unterstützen und stützen werden. Ein solides positives Fundament ist bald erarbeitet, die Basis für potentielle spannende nächste Schritte ist vorhanden. Im nächsten Schritt überlegen wir gemeinsam, wie diese Schritte denn jetzt aussehen könnten. Auf einmal werden die Reaktionen immer zögerlicher, Ideen kommen zwar, aber irgendwas hemmt mein Gegenüber … Und bei einer genaueren Betrachtung der erarbeiteten Ideen kommt immer öfter der Einwand „ja, aber …“. Es ist wie verhext, an allem gibt es mindestens einen Punkt, warum das nicht gehen wird.


Ich kürze es an dieser Stelle ab: Hier hatten wir ein klassisches Beispiel für einen negativen Glaubenssatz, der die Person hemmte und den Blick auf mögliche neue Schritte blockierte.

Doch woher kommen solche Glaubenssätze. Sie werden uns vorgelebt, uns eingeredet, sie entstehen durch Erfahrungen und festigen sich mit jeder neuen vergleichbaren Erfahrung. Wenn also unserem jüngeren Ich diverse Male etwas nicht gelungen ist, dann ist die Saat gesät. Wenn sich ähnliche Erfahrungen häufen, dann ist das wie Dünger auf unsere Saat, die Überzeugung festigt sich von Erfahrung zu Erfahrung.

Auch unser Umfeld hat großen Einfluss auf uns: Wenn ich meinem Kind in seinen jungen Jahren immer wieder sage, dass es Mathe nicht können kann, weil seine Eltern da ja auch ihre Schwierigkeiten mit hatten, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mein Kind sich mit Mathe schwer tut, obwohl es Mathe eigentlich kann (als eine mögliche Erklärung). Oder Menschen hören immer wieder in ihrem Umfeld, ohne dass sie selbst gemeint wurden: „Das klappt sowieso nicht. Es geht sowieso alles schief.“ Dafür braucht es keine eigenen Erfahrungen, hier reicht das dauernde Hören der Überzeugung anderer im eigenen Umfeld, damit wir das als wahr ansehen.

Zum Glück gibt es aber auch hier Methoden, um diese schädlichen Glaubenssätze zu identifizieren und auszumerzen – wer hierzu mehr wissen möchte, schreiben oder rufen Sie mich gerne an.

Herzliche Grüße – Ihre Britta Ernst

Die Sache mit den Vorsätzen …

„Sei gut zu Deinem Körper, damit Deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“ (Indisches Sprichwort)

Die Zeit des Jahresanfangs ist alljährlich eine gute Gelegenheit, sich in bestimmten Bereichen auf einen – vielleicht auch – neuen Weg zu begeben, lange aufgeschobene Vorgehen endlich anzugehen und sich damit selbst etwas Gutes zu tun.

Oftmals aber boykottiert eine unkonkrete Zielvorstellung oder ein unklares Vorgehen Dein Vorhaben. „Ich möchte abnehmen“, „Dieses Jahr weniger Handy“ oder „Endlich raus aus diesem Job“ klingt für uns alle bekannt – aber was genau bedeutet das denn? Wann hast Du Dein Ziel „Abnehmen“ erreicht? Was bedeutet „Weniger Handy“ konkret? Und was kommt nach „Raus aus dem Job“? Was möchtest Du „eigentlich“ erreichen?

Solche und viele weitere Fragen unterstützen dabei, eine immer tiefere und konkretere Vorstellung Deines erfüllten Vorhabens zu bekommen! Und somit eine konkretere und attraktivere Vorstellung der „Karotte“, die Dich antreibt 😄.

Was hat Dein Gehirn mit einer Waschmaschine zu tun?

Stellt Euch eine Waschmaschine im Normalbetrieb vor: Wäsche in normaler Menge und mit einem durchschnittlichen Verschmutzungsgrad wird hineingegeben, Waschpulver oder ein Tab dazugegeben, Programm auswählen und „Start“.

Die Wäsche wird gewaschen, die Lauge ausgespült, die Wäsche geschleudert, aufgehängt, getrocknet und am Ende landet sie wohlgeordnet in unserem Schrank. Das ist der Normalbetrieb … 

Wenn jetzt aber zu viel Wäsche in die Maschine gestopft wird oder ein Gegenstand dabei war, der nicht in die Waschmaschine gehört, dann hat die Maschine zu kämpfen. Im besten Fall läuft der Waschgang trotzdem gut durch, die Wäsche ist sauber und landet am Ende geordnet im Schrank.

Wahrscheinlich hat die Maschine etwas gelitten. Der Antriebsriemen wurde überbeansprucht und hängt jetzt etwas durch. Der Gegenstand schlummert irgendwo in den Tiefen der Maschine und stört da erst mal nicht. Und so wird Maschinenladung um Maschinenladung gewaschen, normale Mengen, mal Spezialfälle … und die Maschine vollbringt brav ihren Dienst … Dabei wird der Antriebsriemen immer stärker beansprucht, der Fremdkörper wandert an eine kritische Stelle in der Maschinentechnik – und von einem Moment auf den anderen führt auch eine völlig harmlose Ladung Wäsche dazu, dass das System Waschmaschine komplett zusammenbricht.

Jetzt stellt Euch Euer Gehirn vor als eben solch eine Waschmaschinerie, in der Eure täglichen Herausforderungen und Probleme sortiert und gelöst werden – also gewaschen, getrocknet und in den Schrank geräumt. Die meisten Themen laufen über Autopilot durch und Ihr merkt gar nicht, dass hier etwas entschieden und geklärt wurde – das Thema landet automatisch im Schrank. Dann gibt es diese großen Herausforderungen und Probleme, die nicht automatisch durchlaufen, für die Ihr keine Standardlösung habt. Herausforderungen und Probleme, an denen man etwas länger knabbert … Das sind die, die an Eurem persönlichen Antriebsriemen zerren, die zu einer Unwucht in der Problemlösemaschine führen können. Diese großen Herausforderungen in großer Zahl könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen wie die Bettwäsche, die sich in der Waschmaschine verknuddelt hat und beim Schleudern die Waschmaschine zum Tanzen bringt … Der Antriebsriemen leistet in diesem Moment Schwerstarbeit, genau wie Euer Gehirn.

Eine Weile funktioniert es, einzelne dieser Brocken neben den Standardthemen zu lösen, das schafft Eure Maschinerie. Idealerweise dreht die Maschine ruhig aus, der Riemen ist erneut etwas ausgeleiert, aber funktioniert noch … Wenn von diesem Kaliber dann aber mehrere hintereinander oder auf einmal kommen, ohne dass die Maschine wieder instandgesetzt wurde – sprich: das vorhergehende Problem gelöst wurde – dann bricht irgendwann der ganze Apparat zusammen – ein Belastungssyndrom entsteht, auch bekannt unter dem Begriff Burn-Out.

Fazit: Genau wie Ihr bei Eurer Waschmaschine darauf achtet, sie nicht zu überladen, achtet bitte auch auf Euch. Gerade in der aktuellen Zeit, in der wir mit verschiedenen Themen konfrontiert werden und wir uns mit unterschiedlichen Herausforderungen auseinandersetzen müssen, ist es umso wichtiger, auf unseren Bauch zu hören und auf die Signale, die er sendet. Bleibt bitte gesund!

Hypnose-Therapie

Sie möchten Ihre Angst vorm Fliegen oder vor kleinen Krabbeltieren loswerden, Sie wünschen sich nichts mehr, als endlich mit einem größeren Selbstwert durchs Leben zu gehen, Ihre Diäten laufen immer wieder nach diesem Muster: Der Geist ist willig, aber … Bei diesen und vielen anderen Anliegen hat sich der Einsatz von Hypnose mit großem Erfolg bewährt.

Viele Menschen jedoch haben Schwierigkeiten, sich auf diese Art der Therapie einzulassen. Es besteht Unsicherheit darüber, was da eigentlich passiert, was der/die Therapeut/in macht, ob man dabei noch handlungsfähig oder völlig ausgeliefert ist … All dies sind verständliche Fragen und Sorgen und darum möchte ich hier etwas Klarheit reinbringen:

Bei der von mir angewandten Art von Hypnose arbeite ich mit der Technik der Suggestion. Hierbei erarbeite ich konkret auf Ihr Anliegen abgestimmte, positive und motivierende Sätze – die Suggestionen – die ich Ihnen später während der Hypnose wiederholt vortrage. Natürlich besprechen wir diese Sätze vorher gemeinsam und Sie haben jederzeit die Möglichkeit, Ihre Sätze anzupassen.

Für die Hypnose versetze ich Sie in eine Art Trance, in diesem Zustand sind Sie vollkommen entspannt, aber jederzeit wach. Der Vorteil dieses Zustands: Ihr Verstand hat Pause, Sie werten beispielsweise die angstauslösende Spinne nicht mehr als Gefahr. Eine Trance ist kein Schlaf, das heißt Sie sind die ganze Zeit wach und nehmen jedes meiner Worte wahr. Mein Ziel bei der Hypnose ist es, zu Ihrem Unterbewusstsein vorzudringen, das sehr empfänglich ist für die vereinbarten Suggestionen. Denn Ihr Unterbewusstsein – Ihr „Bauchgefühl“ – weiß, was gut für Sie ist; vertrauen Sie ihm.

Voraussetzung für eine Hypnose ist Vertrauen zum Hypnotiseur. Daher lernen wir uns selbstverständlich vor der eigentlichen Hypnose im Rahmen eines Vorgesprächs kennen und Sie können dann entscheiden, ob ich Sie bei Ihrem Anliegen mit einer Hypnose oder auf einem anderen Wege unterstützen darf.

Lassen Sie uns zusammen starten!

Ihre Britta Zernetsch

SAM (aka StehAufMännchen)

Es ist vollbracht: Meinen SAM (StehAufMännchen) gibt es jetzt auch aus Ton. SAM begleitet mich seit Beginn meiner Aktivitäten rund um Veränderungsbegleitung, zuerst als Vortragsrednerin, heute als Coach und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Das StehAufMännchen zeigt uns, dass man sich immer wieder in seiner Mitte einpendelt, auch wenn es uns noch so sehr durcheinander gewirbelt hat.

GEHspräche

Ein einsamer Spaziergang in der Natur: Ein Schritt vor den anderen, die Konzentration auf jeden Schritt gelenkt, rechts, links, rechts, links … meditativ …

Ein gemeinsamer Spaziergang als Möglichkeit, mit jemandem zu sprechen. Emotionen in Schritte zu verwandeln.  Ruhe zu finden in einem Baum, einem Strauch, einem Vogel, den Blick schweifen zu lassen über ein weites Tal … Abstand gewinnen …

Coaching im Gehen ist im Grunde nichts Neues: Wir kennen den Spaziergang mit der besten Freundin oder die Wanderung mit dem guten Kumpel – irgendwas passiert mit uns während dieser Bewegung: Wir beginnen zu erzählen, öffnen uns, berichten von Dinge, die uns umtreiben. Coaching im Gehen mit einem Coach ist dann aber schon doch anders: Ein Coach ist eine neutrale Person, kennt uns nicht und unser Umfeld. Und ein Coach bringt eine fundierte Ausbildung mit, speziell darauf zugeschnitten, mit uns unsere Themen zu sortieren und uns dabei zu begleiten, eine gute Lösung zu finden.

Im Coaching-Sektor und in der Therapie wird dies als GEHspräch angeboten. Mich begeistert dieses Format, denn auch aus eigener Erfahrung weiß ich, dass GEHspräche uns auf verschiedene Art und Weise unterstützen können:

  • Zu Beginn realisieren wir, dass jetzt etwas startet – es geht los.
  • Während wir über unser Thema sprechen, laufen wir auf unser Ziel zu.
  • Wir kommen ins Tun, gehen aktiv an die Lösung unserer Situation heran.
  • Stress, der beim Gespräch über kritische Themen aufkommen kann, wird direkt durch die Bewegung abgebaut.
  • Ein beschleunigter Schritt, ein Tritt gegen einen Kiesel, das Streichen mit den Händen durch das Gras – all das macht aktuelle Emotionen sichtbar und greifbar.
  • Die Ruhe der Natur hilft uns, uns auf unsere innere Ruhe zu konzentrieren.
  • Und: Bewegung an der frischen Luft ist gesund, der Kreislauf wird angeregt, Stresshormone werden abgebaut, der Kopf wird klar.

Die Lage meiner Praxisräume im (Rothenbuch) und am (Hösbach Sand) Spessart bzw. Wald bieten die besten Voraussetzungen für dieses Format. Interessiert? Sprechen Sie mich einfach an.

Wie läuft so ein GEHspräch konkret ab?

  1. Im Vorfeld telefonieren wir und Sie erzählen mir in einem für Sie unverbindlichen Gespräch von Ihrem Anliegen.
  2. Wenn es sich für Sie stimmig anfühlt, vereinbaren wir einen Termin und Ort für das GEHspäch. Wir klären dabei auch Ihren Konditionslevel, um eine passende Strecke auszuwählen.
  3. Unser GEHspräch startet am vereinbarten Ort in Rothenbuch oder Hösbach.
  4. Ein GEHspräch dauert in der Regel 60 Minuten, sobald wir uns in einem geschützten Bereich der Natur befinden (etwaiges gemeinsames Hinlaufen zum Startpunkt wird nicht berechnet). Es gelten die Konditionen gemäß meiner Homepage.

Lassen Sie uns zusammen FortSchritte machen!

Ihre Britta Ernst

„Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“

Dieses chinesische Sprichwort beschreibt, was wir alle in unserem täglichen Miteinander erleben: Der eine ist völlig entspannt und sieht es relativ gelassen, wenn beispielsweise das Gerücht durchs Unternehmen geht, dass DIE KATASTROPHE passiert. Der andere ist geschockt von dieser Nachricht, fühlt sich gelähmt und ist nicht mehr wirklich handlungsfähig. Wieder ein anderer kann die Nachricht nicht akzeptieren und thematisiert sie bei jeder Gelegenheit. Dies lässt sich selbstverständlich übertragen auf viele andere Gelegenheiten und Lebensumstände.

Verantwortlich für den jeweiligen Umgang mit Veränderungssituationen sind unsere jeweiligen individuellen Lösungsstrategien, die wir aufgrund unserer Erfahrungen zusammen mit unserem Unterbewusstsein erarbeitet haben – oder eben halt nicht. Nimmt man jetzt noch unser individuelles „Ticken“ dazu, finden sich die unterschiedlichsten Spielarten von Reaktionen auf Veränderungen – hier ein paar klassische Charaktere:

Der Auflehner / der Rebell

Da gibt es diesen Typen, der grundsätzlich immer dagegen ist und Veränderungen generell ablehnt. Sein Widerstand nach außen ist besonders stark ausgeprägt, er äußert seinen Unmut, zeigt offen seine Unzufriedenheit und versucht, sich mit Gleichgesinnten zu verbünden.

Diese Haltung birgt die Gefahr, dass man sich in seiner ablehnenden Haltung festbeißt und keinen Blick mehr für Wege hat, schmerzfrei durch die Veränderung zu kommen, oder gar für Möglichkeiten, die die Veränderung bietet.

Der Hilflose / der Entmutigte

Diese Mitmenschen tragen ihren Unmut nicht nach außen, sondern hadern im Stillen mit ihrem Schicksal, reagieren im schlimmsten Fall mit Angst oder Depression – oder es stellen sich körperliche Symptome ein (Stichwort: Psychosomatik).

Diese Haltung birgt die Gefahr, dass man in der Schockstarre verbleibt und vor lauter Elend und Sorge gar nicht mehr die Ressourcen hat, um darüber nachzudenken, dass und wie es weitergehen kann.

Das Stehaufmännchen

Dann gibt es diesen Typus, den kennt Ihr schon. Dieser Typ ist mein Vorbild, denn der denkt sich: „Es ist zwar nicht schön, dass etwas sich verändert, aber ich schaue mal, was kommt und dann geht’s schon weiter.“  Was ist sein Geheimnis? Nun, dieser Typus hat im Laufe seines Lebens diverse positive Erfahrungen im Veränderungskontext gemacht, woraus sich verschiedene Lösungsstrategien entwickelt haben. Er hat Fähigkeiten entwickelt, die es ihm ermöglichen, sich flexibel, situations- und bedürfnisgerecht immer wieder an neue Situationen anzupassen – eben ein Stehaufmännchen.

Dabei ist die wichtige Botschaft: Jeder reagiert anders und jeder reagiert richtig und für sich angemessen! Das ist die Lösungsstrategie, die man sich im Laufe des Lebens angeeignet hat und die unbewusst gestartet wird im Fall der Fälle. Aber wenn man die Veränderung nicht verarbeitet bekommt, sie nicht akzeptieren kann und der individuelle Umgang mit der Veränderung sogar krank macht, dann ist Hilfe dringend nötig.

Heute schon gelächelt?

Gerade weil uns aktuell vielleicht nicht unbedingt immer zum Lachen ist, fand ich die folgende Erkenntnis sehr interessant und vor allem leicht umsetzbar:

Wissenschaftler der University of South Australia haben festgestellt, dass auch ein unechtes Lächeln, also ein „mit Gewalt“ hervorgerufenes Lächeln, glücklich macht. Und zwar wird durch das Hochziehen der Gesichtsmuskulatur ein Nerv aktiviert, der wiederum die Amygdala – das emotionale Zentrum unseres Gehirns – stimuliert. Hierdurch werden Neurotransmitter freigesetzt, die eine positive Stimmung auslösen. Wir gaukeln durch unser bewusst eingesetztes Lächeln also unserem Gehirn vor, dass wir glücklich sind – und unser Gehirn beschenkt uns im Gegenzug mit einer Prise Glückshormonen. Probiert es doch mal aus, ist auf jeden Fall gesünder als Schokolade 😉

Wenn wir den Reaktionen anderer vorbeugen und unsere eigenen Reaktionen kontrollieren, dann können wir dafür sorgen, dass Konflikte nicht ausufern und Schaden anrichten!

Wer kennt es nicht: Ein eigentlich ganz harmloses Thema führt im Gespräch zum kommunikativen Supergau!! Was ist passiert? Warum ist es passiert? Und hätte es vielleicht sogar vermieden werden können? Dazu möchte ich Euch heute etwas an die Hand geben, womit Ihr Euer Verhalten in Konfliktsituationen überprüfen könnt und gerne auch ändern, wenn Ihr mögt.

Das eingangs aufgeführte Zitat, dessen Verfasser ich leider nicht ausfindig machen konnte, fasst für mich die Quintessenz von Konfliktsituationen zusammen und ich finde, wir sollten uns mal etwas eingehender damit beschäftigen.

Warum kommt es zu Konfliktsituationen? Das kann natürlich passieren, wenn unser Gegenüber anderer Meinung ist. Das ist dann aber nicht automatisch ein Konflikt, eher ein Streitgespräch, denn unterschiedliche Meinungen werden zwar oftmals heftigst diskutiert und debattiert, fallen für mich aber nicht unter den Begriff „kommunikativer Supergau“. Wie also kommt es zum Konflikt?

Stellen wir uns folgende Situation vor: Wir haben das Bedürfnis, JETZT unserem Gegenüber von einer Erfahrung zu berichten und erzählen (je nach Thema) fröhlich/ begeistert/ entrüstet/ traurig drauf los. Wir denken gar nicht groß drüber nach, wir beginnen einfach mit unserer Erzählung. Unser Gegenüber kämpft zur gleichen Zeit mit einem komplizierten Vorgang, hat heute eine eigene Erfahrung gemacht und ist in Gedanken noch dort oder aber überlegt gerade, wie er dieses oder jenes Problem noch angeht. Unser Gegenüber hört uns zwar reden, aber hört er/sie auch zu? Irgendwann geht unsere Stimme hoch, weil wir eine Frage gestellt haben. Jetzt kommt Hektik auf, denn von unserer vorgelagerten Erzählung hat unser Gegenüber nur „… Chef … Gehalt …“ und vielleicht noch unseren Tonfall mitbekommen. Das Ergebnis: Unser Gegenüber reagiert unwirsch, weil ertappt, aber halt unschuldig ertappt, denn er/sie war ja selbst beschäftigt, was wir nicht beachtet haben. Oder unser Gegenüber versucht, die Situation zu retten, und antwortet uns, aber da die Story inhaltlich ja durchgerauscht ist, passt die Antwort nicht zu unserer Frage. Beide Reaktionen unseres Gegenübers führen dazu, dass wir enttäuscht/ entrüstet/ wütend sind, weil unser Gegenüber uns nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt hat. Es fallen Sätze wie „Du hörst mir nie zu“, wir reagieren pikiert und sind eingeschnappt/ sauer/ enttäuscht. Kommt Euch das bekannt vor? Dachte ich mir!

Anhand dieses Beispiels lassen sich zwei Ursachen für Konflikte identifizieren:

  • Wir haben einfach drauf losgequatscht, ohne darauf zu achten, ob unser Gegenüber gerade überhaupt bereit ist, uns zuzuhören.
  • Unser Gegenüber hat sich überrumpeln lassen: Zu irgendeinem Zeitpunkt hätte er nämlich sagen können: „Sorry, lass mich das gerade fertig machen, dann bin ich voll für Dich da.“

Um also den Reaktionen anderer vorzubeugen, hilft es, dass wir uns auf unser Gegenüber einstellen. Wir können also zum Beispiel darauf achten:

  • Hat unser Gegenüber gerade Zeit, uns zuzuhören?
  • Hat unser Gegenüber gerade einen freien Kopf, um zu verstehen, was wir besprechen wollen?
  • Weiß unser Gegenüber überhaupt, worüber wir sprechen, entsteht für ihn ein Bild bei unserer Erzählung oder reden wir in Floskeln, die unser Gegenüber überhaupt nicht versteht (was gerne passiert, wenn man von Erlebnissen aus dem Arbeitsumfeld berichtet und in die Arbeits-/Fachsprache verfällt oder von Menschen berichtet, die unser Gegenüber nicht kennt)?

Hierzu wäre es hilfreich zu überlegen, in welchen Situationen es in der Vergangenheit zu Konflikten gekommen ist. War es der Zeitpunkt, als der eine Part nach einem langen Arbeitstag genervt jetzt auch noch am Herd steht (und die Dunstabzugshaube brummt, das Essen gerade anbrennt, …) und der andere Part in die Küche kommt und munter drauf los quatscht mit dem Ziel, eine Entscheidung zu einem bestimmten Thema herbeizuführen. War es, als unser Gegenüber auf der Couch saß und einfach nur vor sich hinstarrte und wir im Versuch, unsere Hilfe anzubieten, auf unsere harmlose Frage „Ist was?“ ein rüffeliges „Nix“ ernten? War es sonntagmorgens am Frühstückstisch, wenn er nach dem Joggen quietschfidel Pläne für den Tag macht und sie mehr schlafend als wach daneben sitzt und sich nur wünscht, dass er endlich still ist. In welchen Situationen kommt es bei Euch zu Konflikten? Wiederholen sich die Rahmenbedingungen? Entweder gemeinsam oder alleine (wenn es um Konflikte beispielsweise im beruflichen Kontext geht) könnt Ihr jetzt überlegen, warum es immer wieder in genau diesen Situationen zum Konflikt kam. Und man könnte ein Vorgehen vereinbaren, um die Eskalation in diesen Situationen zu vermeiden. Kurz: Es hilft, wenn man achtsam(er) auf sein Gegenüber achtet und ihn „abholt“, zum Beispiel mit folgenden Fragen:

  • „Hast Du gerade einen Augenblick Zeit für mich?“
  • „Hast Du gerade Zeit und den Kopf frei, damit wir uns mal über XXX unterhalten?“
  • „Ich würde mich gerne mal mit Dir über XXX unterhalten, wann passt Dir das denn am besten?“

Mit diesem Vorgehen respektieren wir unser Gegenüber und dessen aktuelle Situation. Wir hauen nicht einfach mit unserer Kommunikation raus, sondern ermöglichen uns und unserem Gegenüber, dem Thema die gewünschte Aufmerksamkeit zu widmen und müssen keine Energie und Nerven in Konfliktgespräche stecken.

Wir sollten unserem Gegenüber die Chance geben, sich voll und ganz auf das Gespräch zu konzentrieren. Und wenn es unserem Gegenüber gerade nicht passt, uns zuzuhören und die volle Aufmerksamkeit zu schenken, ja dann muss gestattet sein, dass er/sie uns bittet,, das Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt zu führen, der besser passt. Es lohnt sich auf jeden Fall, eine Gesprächsatmosphäre zu schaffen, in der ALLE Beteiligten mit der vollen Aufmerksamkeit am Gespräch teilnehmen können!

Solltet Ihr Unterstützung bei der Betrachtung solcher Situationen haben, unterstütze ich Euch natürlich gerne dabei.

Eure

Britta Zernetsch

PS: Das eingangs aufgeführte Zitat besteht ja aus einem weiteren Teil „… und unsere eigenen Reaktionen kontrollieren…“ – dazu mehr demnächst hier .

(Autorin: Britta Zernetsch)

Wer hohe Türme bauen will, muss lange am Fundament verweilen (Anton Bruckner)

Dieses Zitat des österreichischen Komponisten Anton Bruckner beschreibt für mich auf eine ganz vortreffliche Art und Weise einen enorm wichtigen Teil der Arbeit im Coaching: Und zwar meine ich das gemeinsame Herausarbeiten von Erkenntnissen, welche Dinge uns daran hindern, endlich unser Vorhaben durchzuziehen oder die von außen aufgezwungene Veränderung zu akzeptieren. Dieses Herausarbeiten nämlich ist elementar – fundamental – für den Erfolg eines Veränderungsvorhabens.

Hierfür möchte ich Euch ein Beispiel geben (das stellvertretend für viele andere große und kleine Vorhaben steht): Eine Klientin fühlt sich in ihrer aktuellen Anstellung unwohl und würde gerne eine neue Herausforderung angehen. Leider klappt dies schon seit mehreren Monaten nicht, zwischenzeitlich kommen sogar körperliche Beschwerden dazu (es stellt sich heraus, dass diese im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten). Trotzdem schafft sie den Absprung nicht und ist inzwischen verzweifelt. Was ist hier los?

Im ersten Schritt erarbeiten wir gemeinsam das Fundament, auf dem sie aktuell steht, also die aktuellen Rahmenbedingungen, ihre derzeitige Situation. Welche Auswirkungen haben diese Rahmenbedingungen, welche können bei ihrem Vorhaben hilfreich sein und sie unterstützen und zielführend eingesetzt werden. Welche Rahmenbedingungen sind hinderlich und haben konkret welchen Einfluss auf die aktuelle Situation.

Bei solchen Rahmenbedingungen handelt es sich einerseits um äußere, sichtbare, mehr oder weniger bekannte Rahmenbedingungen: eine gute Ausbildung und fundierte Erfahrungen, ein gutes Netzwerk und Freunde, aber auch finanzielle Verpflichtungen, keine Unterstützung durch Familie und/oder Freunde oder ein fehlender Plan oder ein undefiniertes Ziel für das Vorhaben.

Fast noch spannender sind meiner Meinung nach aber die inneren Rahmenbedingungen: Denn unser Unterbewusstsein hat im Laufe unseres Lebens aus gemachten Erfahrungen gelernt, diese abgespeichert und für uns Lösungsmöglichkeiten für sämtliche Situationen in unserem Leben entwickelt. Und das spiegelt sich heute in unserem Denken und Handeln wider. Dieses Phänomen wird auch als Glaubenssätze bezeichnet. Überzeugungen wie „Das/mich braucht keiner“, „Ich schaffe das eh nicht“ sind aus negativen Erfahrungen entstanden und hindern uns, unsere Vorhaben erfolgreich auf den Weg zu bringen. Unser Unterbewusstsein schützt uns hierdurch vor negativen Folgen. Das Gemeine daran ist: Diese Überzeugungen oder Gedanken sind uns oftmals gar nicht bewusst. Und wenn wir sie doch kennen, fehlt uns wahrscheinlich eine Strategie, mit ihnen umzugehen.

Wie Ihr Euch denken könnt, ist das Herausarbeiten dieser Rahmenbedingungen tatsächlich der Teil im Coaching, für den erfahrungsgemäß die meiste Zeit aufgewendet werden muss – hier kommt der Teil „lange am Fundament verweilen“ des Zitates von Anton Bruckner ins Spiel. Aber ich kann Euch versichern, dass sich das am Ende lohnt. Denn auf einem guten und soliden Fundament lassen sich auch die größten Vorhaben aufbauen.

Lass uns zusammen an Deinem Fundament arbeiten und darauf Deinen persönlichen hohen Turm bauen.

Deine Britta Zernetsch