Dieses Zitat des österreichischen Komponisten Anton Bruckner beschreibt für mich auf eine ganz vortreffliche Art und Weise einen enorm wichtigen Teil der Arbeit im Coaching: Und zwar meine ich das gemeinsame Herausarbeiten von Erkenntnissen, welche Dinge uns daran hindern, endlich unser Vorhaben durchzuziehen oder die von außen aufgezwungene Veränderung zu akzeptieren. Dieses Herausarbeiten nämlich ist elementar – fundamental – für den Erfolg eines Veränderungsvorhabens.
Hierfür möchte ich Euch ein Beispiel geben (das stellvertretend für viele andere große und kleine Vorhaben steht): Eine Klientin fühlt sich in ihrer aktuellen Anstellung unwohl und würde gerne eine neue Herausforderung angehen. Leider klappt dies schon seit mehreren Monaten nicht, zwischenzeitlich kommen sogar körperliche Beschwerden dazu (es stellt sich heraus, dass diese im Zusammenhang mit der Arbeit auftreten). Trotzdem schafft sie den Absprung nicht und ist inzwischen verzweifelt. Was ist hier los?
Im ersten Schritt erarbeiten wir gemeinsam das Fundament, auf dem sie aktuell steht, also die aktuellen Rahmenbedingungen, ihre derzeitige Situation. Welche Auswirkungen haben diese Rahmenbedingungen, welche können bei ihrem Vorhaben hilfreich sein und sie unterstützen und zielführend eingesetzt werden. Welche Rahmenbedingungen sind hinderlich und haben konkret welchen Einfluss auf die aktuelle Situation.
Bei solchen Rahmenbedingungen handelt es sich einerseits um äußere, sichtbare, mehr oder weniger bekannte Rahmenbedingungen: eine gute Ausbildung und fundierte Erfahrungen, ein gutes Netzwerk und Freunde, aber auch finanzielle Verpflichtungen, keine Unterstützung durch Familie und/oder Freunde oder ein fehlender Plan oder ein undefiniertes Ziel für das Vorhaben.
Fast noch spannender sind meiner Meinung nach aber die inneren Rahmenbedingungen: Denn unser Unterbewusstsein hat im Laufe unseres Lebens aus gemachten Erfahrungen gelernt, diese abgespeichert und für uns Lösungsmöglichkeiten für sämtliche Situationen in unserem Leben entwickelt. Und das spiegelt sich heute in unserem Denken und Handeln wider. Dieses Phänomen wird auch als Glaubenssätze bezeichnet. Überzeugungen wie „Das/mich braucht keiner“, „Ich schaffe das eh nicht“ sind aus negativen Erfahrungen entstanden und hindern uns, unsere Vorhaben erfolgreich auf den Weg zu bringen. Unser Unterbewusstsein schützt uns hierdurch vor negativen Folgen. Das Gemeine daran ist: Diese Überzeugungen oder Gedanken sind uns oftmals gar nicht bewusst. Und wenn wir sie doch kennen, fehlt uns wahrscheinlich eine Strategie, mit ihnen umzugehen.
Wie Ihr Euch denken könnt, ist das Herausarbeiten dieser Rahmenbedingungen tatsächlich der Teil im Coaching, für den erfahrungsgemäß die meiste Zeit aufgewendet werden muss – hier kommt der Teil „lange am Fundament verweilen“ des Zitates von Anton Bruckner ins Spiel. Aber ich kann Euch versichern, dass sich das am Ende lohnt. Denn auf einem guten und soliden Fundament lassen sich auch die größten Vorhaben aufbauen.
Lass uns zusammen an Deinem Fundament arbeiten und darauf Deinen persönlichen hohen Turm bauen.
Deine Britta Zernetsch