Was wir von uns oder über uns glauben …

Glaubenssätze sind unsere innersten Überzeugungen, die wir ‚ über uns und unsere Umwelt haben – sie sind für uns Gesetz und beeinflussen immer und überall unsere Entscheidungen und steuern unser Verhalten. Sie sind in unserem Unterbewusstsein tief verankert.

Wenn uns positive Glaubenssätze steuern – „Ich schaffe das“ oder „Ich bin gut“ – dann helfen sie uns und unterstützen unsere Vorhaben.

Wenn diese Glaubenssätze aber negativ sind – „Das schaffe ich eh nicht“ – dann beeinflussen uns diese innersten Überzeugungen so dermaßen, dass sie uns schaden, uns hemmen. Bei jedem neuen Vorhaben sitzt dieser negative Glaubenssatz auf unserer Schulter, flüstert uns ins Unterbewusstsein und lässt uns wissen, was Sache ist.,

Ein fiktives Beispiel, basierend auf Erfahrungen mit reellen Klient*innen: Ein junger Mensch, sehr clever und interessiert an der Welt, kommt zu mir, weil er Unterstützung braucht, einen guten nächsten Schritt in seinem Leben zu finden. Mein erster Schritt ist also, zusammen mit dem jungen Menschen vorhandene Ressourcen zu erarbeiten, die ihn zukünftig in seinem Leben gut unterstützen und stützen werden. Ein solides positives Fundament ist bald erarbeitet, die Basis für potentielle spannende nächste Schritte ist vorhanden. Im nächsten Schritt überlegen wir gemeinsam, wie diese Schritte denn jetzt aussehen könnten. Auf einmal werden die Reaktionen immer zögerlicher, Ideen kommen zwar, aber irgendwas hemmt mein Gegenüber … Und bei einer genaueren Betrachtung der erarbeiteten Ideen kommt immer öfter der Einwand „ja, aber …“. Es ist wie verhext, an allem gibt es mindestens einen Punkt, warum das nicht gehen wird.


Ich kürze es an dieser Stelle ab: Hier hatten wir ein klassisches Beispiel für einen negativen Glaubenssatz, der die Person hemmte und den Blick auf mögliche neue Schritte blockierte.

Doch woher kommen solche Glaubenssätze. Sie werden uns vorgelebt, uns eingeredet, sie entstehen durch Erfahrungen und festigen sich mit jeder neuen vergleichbaren Erfahrung. Wenn also unserem jüngeren Ich diverse Male etwas nicht gelungen ist, dann ist die Saat gesät. Wenn sich ähnliche Erfahrungen häufen, dann ist das wie Dünger auf unsere Saat, die Überzeugung festigt sich von Erfahrung zu Erfahrung.

Auch unser Umfeld hat großen Einfluss auf uns: Wenn ich meinem Kind in seinen jungen Jahren immer wieder sage, dass es Mathe nicht können kann, weil seine Eltern da ja auch ihre Schwierigkeiten mit hatten, dann darf ich mich nicht wundern, wenn mein Kind sich mit Mathe schwer tut, obwohl es Mathe eigentlich kann (als eine mögliche Erklärung). Oder Menschen hören immer wieder in ihrem Umfeld, ohne dass sie selbst gemeint wurden: „Das klappt sowieso nicht. Es geht sowieso alles schief.“ Dafür braucht es keine eigenen Erfahrungen, hier reicht das dauernde Hören der Überzeugung anderer im eigenen Umfeld, damit wir das als wahr ansehen.

Zum Glück gibt es aber auch hier Methoden, um diese schädlichen Glaubenssätze zu identifizieren und auszumerzen – wer hierzu mehr wissen möchte, schreiben oder rufen Sie mich gerne an.

Herzliche Grüße – Ihre Britta Ernst

Hilfe, ich werde verändert!

Das ist sicherlich die Situation, vor der wir uns alle fürchten. Wir werden aus unserem gewohnten Ablauf oder Umfeld oder Leben gerissen und werden gezwungen, uns neu orientieren. Sei es im Job, nach einer Beziehung, aber auch die Baustelle auf der Autobahn auf dem Weg zur Arbeit, der gesperrte S-Bahn-Tunnel – all dies sind Faktoren, die unser Leben mehr oder weniger stark verändern.

Und wer kennt sie nicht, die Gefühle, die dann hochkommen: Wut, Ärger, Enttäuschung oder sogar Depression hemmen uns, einen klaren Gedanken zu fassen und weiter zu machen. Wir stecken irgendwie fest und kommen nicht weiter. Aber tatsächlich kann auch Freude oder Euphorie entstehen aufgrund unverhoffter Veränderungen – und auch dies ist nicht zwangsläufig hilfreich.

Ich möchte Ihnen mit diesem Beitrag ein Modell vorstellen, das die emotionale Berg- und Talfahrt widergibt, die man während starker Veränderungen durchlebt: Das ‚Tal der Tränen‘ wurde von der schweizerisch-US-amerikanischen Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross entwickelt, die sich mit dem Tod und dem Umgang mit Sterbenden, mit Trauer und Trauerarbeit befasst.

Das Tal der Tränen ist ein 5-Phasen Modell, das die emotionale Entwicklung bei Veränderungen betrachtet.

Meiner Meinung nach hat dieses Modell den großen Vorteil, dass man dadurch sein eigenes Verhalten besser versteht und erkennen kann, dass es völlig normal ist, wie man im Veränderungsprozess reagiert – und dass es mmer weiter geht!

Nicht jeder durchläuft diese Phasen gleich. Sie können von Mensch zu Mensch variieren, kürzer oder länger sein, intensiver und weniger intensiv. Es kann auch passieren, dass Menschen Phasen nur streifen oder aber auch in Phasen stecken bleiben.

Hier die Phasen im Einzelnen:

Phase 1 „Schock/Euphorie“
Die erste Reaktion auf eine Veränderung ist entweder Schock – wenn sie unverhofft kommt und jemanden völlig unvorbereitet trifft und man möglicherweise auch noch negative Auswirkungen erwartet. Oder man verfällt in Euphorie, weil man sich auf die Veränderung freut.

Auf den Schock oder die Euphorie folgt der Widerstand in Phase 2.

Phase 2 „Verneinung
In dieser Phase gehen Sie komplett ins Nein. Sie wollen nicht wahrhaben, was passiert ist. Vielleicht denken Sie sogar erst einmal gar nicht mehr an das Geschehen.

Was ist passiert: Es aktiviert sich ein Selbstschutz, ausgelöst durch die Angst, nicht genügend Kraft für die Veränderungen zu haben. Und das machen Sie etwa nicht bewusst, sondern da reagiert Ihr Unterbewusstsein. Ihr Unterbewusstsein schaltet Sie quasi ab und bemüht sich im Hintergrund, eine Lösung für Sie zu finden.

Irgendwann werden wir wieder angeschaltet und es kommt die Erkenntnis, dass wir vor der Veränderung nicht davonlaufen können. Das ist der Eintritt in das Tal der Tränen (Phase 3).

Phase 3 „Tal der Tränen“
Man realisiert nun, dass man um die Veränderung nicht herumkommt. Was kommt, fühlt sich neu und ungewohnt an, man möchte lieber in seiner alten Welt weitermachen, in der man sich wohlfühlt und sich auskennt. Man ist unsicher und hat Angst vor dem, was kommt (egal ob es positive oder negative Auswirkungen hat).

Das ist der entscheidende Moment, denn in dieser Phase hat man es in der Hand, wie die Veränderung weitergeht. Je mehr man sich jetzt gegen diese Veränderung stemmt und sie ablehnt, umso schwieriger wird es, sich auf die neue Situation einzulassen.

Aber: Erinnern Sie sich an Ihr Unterbewusstsein, das in Phase 2 ja im Hintergrund für Sie gearbeitet hat? Ihr Unterbewusstsein hat aufgrund Ihrer bisherigen Erfahrungen in Ihrem Leben eine Lösung für Sie erarbeitet. Wenn diese Lösung Ablehnung heißt, dann gibt es hierfür also einen Grund – und genauso wenn man sich für das Angehen bzw. Akzeptieren der Veränderung entscheidet.

Ablehnung der Veränderung führt dazu, dass man an der Talsohle verweilt und sich dort einrichtet. Und je länger Siedort feststecken, umso schwerer ist es, sich in der nächsten Phase auf den Weg heraus aus dem Tal der Tränen zu machen, und zwar in die Phase „Erkundung“

Phase 4 „Erkundung“
In dieser Phase beginnt man zu verstehen, dass das Leben weitergehen muss und dass die Veränderung zu diesem weiteren Leben einfach dazugehört. Der Blick wird nach vorne gerichtet, nicht zurück. Im Laufe der kommenden Zeit entwickelt man neue Muster und Wege, probiert Neues aus und etabliert Möglichkeiten, die Veränderung in sein Leben zu integrieren, so dass man sich wieder wohlfühlt.

Ziel dieser Phase ist es, das innere Gleichgewicht wieder herzustellen und die innere Sicherheit wieder zu finden. Natürlich bringt diese Phase auch Misserfolge mit sich, wenn die erprobten Ansätze scheitern und nicht den gewünschten Erfolg bringen. Aber auch hier gilt: Aufstehen, Krone richten, gestärkt weitermachen!

Nun ist man bereit für die kommende Phase, die aus dem Tal der Tränen herausführt: „Akzeptanz und Integration“

Phase 5 „Akzeptanz und Integration“
Zu diesem Zeitpunkt haben Sie es so gut wiegeschafft: Sie haben Wege gefunden, mit der Situation umzugehen, haben die Veränderungen akzeptiert und neue Muster, Wege und Lösungen in Ihr Leben integriert – die Veränderung ist zum neuen Normalzustand geworden.

Zusammenfassend möchte ich an dieser Stelle Martin Luther King zitieren:
Wenn Du nicht fliegen kannst – renne
Wenn Du nicht rennen kannst – gehe
Wenn Du nicht gehen kannst – krabble
Aber was auch immer Du tust: Du musst weitermachen!

Und hierbei unterstütze ich Sie gerne!

In diesem Sinne: Immer (heiter) weiter!

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